STIPENDIAT 2025

David Körzdörfer

David Körzdörfer wurde 1996 als Sohn von zwei Journalisten in Hamburg geboren. Seine ersten Schritte im Film ging er 2014 als persönlicher Assistent von Oscar-Regisseur Florian Gallenberger bei den Dreharbeiten zu dem Kinospielfilm „Colonia Dignidad“ in Argentinien. Von 2015 bis 2020 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen München. Schon 2015 entstanden seine ersten zwei dokumentarischen Filme im Nahen Osten. Für BILD porträtierte er in „Der Mut zu vergeben“ (22 min) eine Entführung in Aleppo und in „Das Volk eines Engels“ (42 min) eine jesidische Familie auf der Flucht vor dem Islamischen Staat im Shingal Gebirge im Irak.

Seit 2020 arbeitet er als freier Journalist und Filmemacher für WELT, Die ZEIT und ARD. Für WELT reiste er im Februar 2022 schon zwei Tage nach Kriegsbeginn gemeinsam mit WELT Chefreporter Ibrahim Naber in die Ukraine und kehrte fünfmal immer wieder für mehrere Wochen in das Land zurück. In dieser Zeit entstand auch der Dokumentarfilm „Kramatorsk No. 3“ über das größte Krankenhaus, das die Verwundeten aus Bachmut versorgte.

Gemeinsam mit Ibrahim Naber berichtete er für WELT auch in den Wochen nach dem 7. Oktober 2023 aus Hisbollah- Gebieten im Süden Libanons und im Swing State Pennsylvania zur US-Wahl 2024. Für Die ZEIT drehte er 2024 u.a. die Doku „Eine gespaltene Stadt“ über den ersten Landkreis mit absoluter Mehrheit für die AFD in Sonneberg, Thüringen. Gemeinsam mit der Menschenrechtsaktivistin DüzenTekkal drehte er dann 2024 die ARD-Doku „Bêmal - Heimatlos“ über vier Geschwisterpaare, die den Völkermord an den Jesiden überlebt haben. Der Film wurde mit dem Stern Preis für die Beste Dokumentation 2025, dem Human Rights Festival Jury Award und dem Marler Medienpreis von Amnesty International ausgezeichnet.

Seine aktuellen Projekte sind, neben Wahid (AT) über die Verfolgung von Minderheiten in Syrien, ein Portraitfilm über das Leben von Dr. Leon Weintraub, der mit 19 Jahren Auschwitz überlebte und im Januar 100 Jahre wird. Der Film thematisiert im Besonderen in Interviews mit den Kindern von Dr. Leon Weintraub das Weitergeben von Erinnerung an die zweite Generation.